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Herstellungsverfahren


Produktions- und Veredelungstechniken für Etiketten, Aufkleber, Sicherheitssiegel, Schilder, Prägeetiketten, 3D-Labels

Haben Sie Fragen zu den Drucktechniken? Gerne helfen wir Ihnen weiter!
Tel. 0 60 42 / 9 75 85 - 0 oder per Mail an  info@htetikett.de

Interessante und informative Artikel finden Sie außerdem regelmäßig in unserem Blog.

Abhängig vom Material und geplantem Verwendungszweck der Haftetiketten kommen viele unterschiedliche Produktionsverfahren und Veredelungstechniken zum Einsatz, um Rollenetiketten und Bogenetiketten der verschiedensten Art herzustellen. Neben der Auflagenhöhe spielen ferner auch die funktionellen Eigenschaften der individuell bedruckten Aufkleber eine entscheidende Rolle.

Die Auswahl der optimalen Produktions- und Drucktechnik hängt u.a. von folgenden Kriterien ab:

  • Stückzahl - z.B. hohe Auflagen oder viele verschiedene Sorten in kleinen Mengen
  • Einsatzbereich - z.B. Indoor (Verpackungsetiketten) oder Outdoor (Fahrzeugaufkleber)
  • Material - z.B. Papier, Folie, Seide oder Spezialmaterialien
  • Design / Layout - z.B. Rasterdruck, Verläufe,, Euroskala, Sonderfarben, partielle Lackierungen
  • Besondere Eigenschaften - z.B. spezielle Resistenzen oder Sicherheitseffekte
  • Optik - z.B. Metallic- oder 3D-Effekte, Hochglanzlacke, unsichtbare Sicherheitsdruckfarben
  • Haptik - z.B. tastbare / taktile Aufdrucke, Hoch- oder Tief-Prägungen
  • Variable Daten - z.B. Nummerierung, Personalisierung, Barcodes

An Sicherheitsetiketten, Barcode-Labels, Prüfplaketten, Laboretiketten oder Hologrammsiegel werden zum Beispiel deutlich andere Ansprüche gestellt als an einen einfachen Papieraufkleber. Wetterbeständige Aufkleber, chemikalienresistente Typenschilder, abriebfeste Eigentumsetiketten und langlebige Inventaretiketten werden bei Bedarf zusätzlich oberflächenveredelt, um eine noch bessere Haltbarkeiten zu erzielen. Und extravagante Image-Labels oder werbewirksame Produktaufkleber benötigen einen ganz anderen Look und somit wieder andere Drucktechniken.

Auf dieser Seite finden Sie in kurzer und vereinfachter Form Wissenswertes zu den wichtigsten Herstellungsverfahren im Etikettendruck.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne beratend zur Verfügung.
 

Flexodruck

Flexodruck ist ein Hochdruckverfahren aus dem Bereich des Rollenrotationsdruckes. Dies bedeutet, dass auf den Druckplatten (Klischees) nur die erhabenen („hohen“) Stellen wie bei einem Stempel die Druckfarbe aufnehmen. Die Klischees sind sehr flexibel (daraus leitet sich auch der Name Flexodruck ab) und werden mit doppelseitigem Klebeband um den Druckzylinder geklebt.
Beim rotierenden Walzensystem in der Druckmaschine trifft zunächst die mit dem Klischee beklebte Walze auf eine mit Druckfarbe benetzte Rasterwalze. Das Klischee nimmt die Farbe auf und gibt sie durch die weitere Walzenrotation auf das Haftmaterial ab, welches über einen Gegendruckzylinder zum Klischee geführt wird.
Als Druckfarben werden in Abhängigkeit vom Bedruckstoff lösemittelbasierte, wasserbasierte oder mittels UV-Licht trocknende Farben verwendet.
Die Produktion von Papier- und Folienetiketten ist nur ein Teilbereich des Einsatzgebietes der Flexodrucktechnik. Meist werden mehrfarbige Produktetiketten (Warenaufkleber) in großer Auflage auf diese Weise produziert.
Neben der Herstellung von Flexodruck-Etiketten findet dieses Druckverfahren ansonsten weltweit Anwendung im Verpackungsbereich zur Bedruckung von Folien, Kunststoffen, Papier, Pappe und Karton.
 

Buchdruck

Der Mainzer Johannes Gensfleisch – genannt Gutenberg [ca.1400 bis 1468] gilt als Erfinder des europäischen Buchdrucks zur Herstellung von Büchern. Diese von Gutenberg praktizierte ursprüngliche klassische Form des Buchdrucks - nämlich das manuelle Setzen von beweglichen Metall-Lettern - hat mit dem heutigen Buchdruck-Verfahren in der Produktion von Selbstklebeetiketten so gut wie gar nichts mehr zu tun.
Buchdruck zählt wie auch der Flexodruck zu den Hochdruckverfahren. Auch hier steht das Druckbild wie bei einem Stempel auf dem Klischee / der Druckplatte und nimmt die Druckfarbe auf.
Das rotative Walzensystem im Druckwerk besteht ebenfalls aus einer farbgebenden Rasterwalze und einer Gegendruckwalze, die das Haftmaterial mit dem eingefärbten Klischee zusammenführt. Unterschiede zum Flexodruck liegen u.a. in den eingesetzten Druckfarben und anderen Klischeematerialien.
Als Buchdruck-Etiketten werden heute oftmals eher kleinere Auflagen produziert (z.B. Schmuck- und Image-Aufkleber, Werbe- und Präsentetiketten). Dieses Produktionsverfahren eignet sich weniger für die Massenproduktionen von z.B. Produktaufklebern oder großen Stückzahlen von Logistiketiketten.
 

Siebdruck

Der Siebdruck zählt zu den Durchdruckverfahren. Die sehr zähflüssige Druckfarbe wird durch ein feines aber robustes, auf einen Rahmen gespanntes Sieb gedrückt. Dies geschieht mit Hilfe eines so genannten Rakels. Dort, wo keine Farbe gedruckt werden soll, wird das Sieb durch eine entsprechende Schablone abgedeckt.
Im Siebdruck ist ein hoher Farbschichtauftrag möglich, die Farben sind extrem deckend und farbintensiv. Verglichen mit anderen Druckverfahren ist die Druckgeschwindigkeit ziemlich gering.
Siebruck-Etiketten sind besonders resistent gegen Umwelt- und Wettereinflüsse und gegen UV-Strahlung.
Vor allem die klassischen Autoaufkleber und Schaufensterbeschriftungen sowie viele Arten von Outdoor-Aufkleber werden in diesem Verfahren hergestellt. Neben Werbung und Beschriftung spielen auch industrielle Anwendungen sowie Textil- und Keramikbedruckung eine wesentliche Rolle.
 

Digitaldruck

Digitaldruck ist ein Sammelbegriff für verschiedene moderne und hocheffiziente Druckverfahren. Die gängigsten Systeme für digitale Drucke basieren auf Laserdruck, Tintenstrahldruck (Inkjet) oder Thermotransferdruck.
Alle Varianten des digitalen Etikettendrucks haben gemeinsam, dass im Gegensatz zu den herkömmlichen Druckverfahren hier keine klassische Druckplatte (Klischee, Stempel) oder sonstige, gegenständliche, materielle Druckform nötig ist.
Als Vorlage dient generell nur eine Datei. Das Druckbild wird direkt vom Computer auf das entsprechende Digitaldrucksystem übertragen und dort auf das Material fixiert.
Daher ist Digitaldruck vor allem hinsichtlich der Nebenkosten unschlagbar günstig im Vergleich zu herkömmlichen Druckverfahren, die aufgrund der zwangsläufig erforderlichen Druckplatten schon Kosten verursachen, bevor überhaupt ein einziger Sticker gedruckt wurde.
Bei digital produzierten Aufklebern ist somit ein sehr attraktives Preis-Leistungsverhältnis mit Top-Druckqualität realisierbar.
Insbesondere kleine und kleinste Auflagen (z.B. für Prototypen oder Limited Editions) werden meist als Digitaldruck-Etiketten produziert, ebenso personalisierte, nummerierte oder anderweitig individualisierte Etikettenserien von z.B. verschiedenen Adressen, Sorten, Zutaten.
 

Heißprägung

Bei heißgeprägten Etiketten (auch Heißfolienprägung oder Hot-Foil-Stamping genannt) wird keine herkömmliche Druckfarbe verwendet. Stattdessen wird eine hauchdünne Polyester-Prägefolie mit hoher Farbdichte mittels eines Prägestempels durch Hitze und Anpressdruck auf das Material fixiert.
Als Prägefolien stehen neben farbintensiven Bunt-Tönen insbesondere die für dieses Verfahren charakteristischen Metallic-Folien (gold, silber, kupfer sowie rot-, grün-, blau-metallic, holografisch), oder auch Perlmutt-Effektfolien zur Verfügung.
Technisch bedingt sind beim Layout von Heißpräge-Aufklebern ein paar Einschränkungen zu beachten. Da hier nicht mit Druckfarben sondern mit diesen Prägefolien gearbeitet wird, sind beispielsweise keine Rasterdrucke, Farbverläufe oder Bilderdruck möglich. Sehr kleine Schriften oder sehr feine Linien sollten bei der Gestaltung möglichst vermieden werden.
Die Etiketten mit Metallic-Prägung wirken edel, exklusiv und hochwertig und bieten je nach Layout und Prägefarbe einen auffälligen Look von elegant bis poppig.
Diese reizvollen und attraktiven Prägeetiketten werden u.a. als Kosmetiketiketten, in den Bereichen Parfümerie, Confiserie, Delikatessen aber auch als Weinetiketten und Flaschenetiketten für hochwertige Spirituosen und verschiedene Luxusartikel eingesetzt.
 

Kaltprägung

Auch bei kalt geprägten Etiketten wird ohne klassische Druckfarben gearbeitet. Allerdings werden (anders als bei der Heißprägung) hierbei keine Prägewerkzeuge benötigt, sondern nur herkömmliche Druckplatten.
Mit dieser Druckplatte wird ein spezieller Klebstoff auf das Material aufgetragen. Dann wird die Kaltprägefolie, welche u.a. mit verschiedenen Metallic-Effekten erhältlich ist, auflaminiert – also vollflächig auf das Material aufgezogen. Der so entstandene Materialverbund passiert dann eine UV-Trocknungsstation, wo der Klebstoff ausgehärtet wird. Anschließend wird der Träger der Effektfolie abgezogen und diese bleibt nur an den Stellen auf dem Aufkleber haften, wo zuvor der Klebstoff aufgetragen und ausgehärtet wurde.
Der Look von Kaltpräge-Etiketten ähnelt dem des Heißprägeverfahrens und auch die Einsatzbereiche sind ähnlich – z.B. als exklusive Produktetiketten, edle Kosmetik-Labels, attraktive Flaschenaufkleber sowie für hochwertige Verpackungen, Präsente und Luxuswaren.
 

Blindprägung

Die Blindprägung (auch Blinddruck genannt) stammt ursprünglich aus dem Bereich des Buchdrucks. Etiketten mit Blindprägung werden völlig ohne Druckfarbe produziert. Weder herkömmliche Druckfarben noch Präge-, Farb- oder Effektfolien kommen zum Einsatz.
Bei blindgeprägten Etiketten wird das Druckbild (Schriftzüge, Motive, Logos) in das Haftmaterial geprägt. Hierbei unterscheidet man zwischen Hochprägung und Tiefprägung.
Bei Aufklebern mit Hochprägung ist das Motiv (Schrift oder Logo) reliefartig erhaben, während es bei Labels mit Tiefprägung als Vertiefung im Material sichtbar und fühlbar ist.
Wenn man dennoch nicht ganz auf farbliche Effekte verzichten möchte, ist z.B. eine partielle Kombination mit Heißprägefolien möglich. Wie alle Prägeverfahren findet auch die Blindprägung häufig Anwendung für hochwertige Produkt- und Image-Aufkleber.
 

Laminierung

Fast alle Aufklebersorten lassen sich durch eine Laminierung veredeln und somit noch haltbarer und robuster gestalten. Beim Laminiervorgang wird eine sehr dünne, hochtransparente Folie (z.B. aus Polyethylen oder Polyester) vollflächig und nahtlos auf das bereits gedruckte Label aufgebracht.
Das Laminat schützt Material und Aufdruck.
Laminierte Etiketten sind widerstandsfähig gegen Schmutz, Abrieb, Verkratzen, Fett, Öl, Feuchtigkeit, Alkohol, Löse- und Reinigungsmittel sowie gegen eine große Anzahl von Säuren, Laugen und Chemikalien.
Insbesondere Folienetiketten mit Schutzlaminat werden in dieser Form häufig eingesetzt als langlebige Typenschilder, Geräteetiketten oder Inventaraufkleber.
 

Lackierung

Die Lackierung ist eine gängige Form der Veredelung und kann sowohl als vollflächige Lackschicht als auch als partielle Lackierung in Teilbereichen aufgetragen werden.
Je nach Anwendungsbereich der lackierten Etiketten stehen wasserbasierte, lösemittelbasierte oder UV-Lacke zur Verfügung.
Aufkleber mit Schutzlack sind noch widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse wie z.B. Abrieb oder Feuchtigkeit. Die so veredelten Labels mit Hochglanz-Lack oder Matt-Lack bietet zudem eine sehr attraktive Optik und die glänzende oder matte Lackierung kann durchaus als gestalterisches Zusatz-Element eingesetzt werden.
 

Doming

Doming ist ein spezielles Veredelungs-Verfahren. Bei Doming-Etiketten wird eine leicht gewölbte, kuppelförmige Beschichtung („dome“ = engl. „Kuppel, Gewölbe“) auf die bereits gedruckten Aufkleber aufgetragen. Die ca. 0,5 - 2 mm dicke, glasklar aushärtende Kunstharzschicht flacht zu den Rändern hin ab, wodurch die charakteristische Wölbung entsteht.
Die somit erzeugte dreidimensionale Optik ist das Besondere bei diesen 3D-Doming-Aufklebern. Vor allem bei kleinen runden Stickern kann dieser Effekt sogar wie eine Vergrößerungslinse wirken.
Doming Labels sind trotz der recht dicken Beschichtung flexibel und biegsam. Sie fühlen sich angenehm glatt an und sind äußerst robust und haltbar sowie UV- und wetterfest.
Aufgrund ihrer Langlebigkeit und Stabilität werden 3D-Etiketten häufig als 3D-Logoaufkleber, Geräteschilder sowie als 3D-Label in den Bereichen Elektrotechnik, Haushaltsgeräte, Spielwaren und Maschinenbau eingesetzt.
 

Stanzungen

Das Stanzen der Etikettenkontur erfolgt direkt nach dem Druckvorgang. Bei den rotativen Drucktechniken dienen Stanzbleche oder Stanzzylinder als Stanzwerkzeuge, die analog zum Druckvorgang rotativ arbeiten.
Nach dem Stanzvorgang wird das so genannte Gitter, also das Restmaterial, das um das gestanzte Etikett herum steht, vom Trägerpapier abgezogen und noch in der Maschine als Müll aufgewickelt. Für den Anwender verbleibt somit nur das fertig gestanzte Format freistehend auf dem Trägerpapier und lässt sich problemlos abziehen und verarbeiten.
Im Digitaldruckverfahren werden statt rotativer Stanzwerke häufig Plotter oder Cutter eingesetzt, welche die Formate auf den Materialbogen entsprechend anstanzen.
Hinsichtlich der möglichen Kontur bei gestanzten Etiketten sind der Fantasie quasi keine Grenzen gesetzt. Stanzformen wie z.B. die Form eines Fußabdruckes, einer Erdbeere oder eines Düsenjets sind problemlos realisierbar.
Neben der Konturstanzung sind z.B. auch Aufkleber mit Lochstanzung (z.B. mittiges Loch oder beliebige Aussparungen für Schaltknöpfe etc.) individuell produzierbar.
Eine Besonderheit stellen Sicherheitsstanzungen dar. Unterbrochene Wellenstanzungen als Sollbruchlinien bei Sicherheitssiegeln, Prüfplaketten oder Inventaraufklebern bewirken beispielsweise, dass diese bei unerlaubten Ablöseversuchen nicht im Ganzen entfernt oder übertragen werden können.
 

Perforationen

Etiketten mit Perforationen haben verschiedene Einsatzbereiche. Zum einen ermöglichen die Perforationslinien z.B. das leichte Abtrennen von Teilstücken sowie das Herauslösen von Einzelaufklebern aus einem Bogen.
Bei Sicherheitsetiketten werden Perforationsstanzungen in bestimmten Bereiche z.T. als Zusatzelement eingesetzt, um das Übertragen oder Manipulieren von Prüfsiegeln, ID-Kennzeichnungen und TÜV-Labels zu verhindern.
 

Nummerierungen

Individuell nummerierte Etiketten können auf verschiedene Weise produziert werden. Das klassische Herstellungsverfahren für Aufkleber mit Nummerierung sind gedruckte Ziffernfolgen. Diese können hinsichtlich Ziffernfolge, Ziffernanzahl und Abfolge (auf- oder absteigend) beliebig gestaltet werden. Auch Mehrfachsätze (z.B. die gleiche Nummer mehrfach nebeneinander oder hintereinander) sind realisierbar.
Eine weitere Produktionstechnik ist die Lasergravur. Hologrammsiegel mit gelaserter Nummerierung bieten besondere Sicherheit, da die gelaserten Ziffern nachträglich weder verändert noch ergänzt oder entfernt werden können, denn sie sind nicht (wie gedruckte Nummern) auf die Materialoberfläche aufgebracht, sondern unwiderruflich in die Materialsubstanz eingearbeitet und somit fälschungssicher.
Bei Etiketten mit unsichtbarer Sicherheits-Nummerierung kommt eine für das bloße Auge nicht sichtbare Spezialdruckfarbe zum Einsatz. Diese wird erst unter speziellem UV-Licht (z.B. unter Geldscheinprüflampe) sichtbar. Hier dient die Nummerierung als verstecktes Sicherheitsmerkmal, welches nur bei Bedarf zum Vorschein kommt.